Kinder- und Tierschutz-Hof Hahnenberg e.V.

Blog: Aktuelle Neuigkeiten

Franz Blog

Was machen Tierschützer überhaupt?
Sind ausländische Hunde nicht immer krank?
Was ist die Aufgabe der Veterinärbehörde?
Essen Tierschützer nur Gemüse?

Unser Maskottchen Franz hat nicht nur viele Fragen von Besuchern, sondern auch zahlreiche selbst erlebte Geschichten gesammelt: schöne, schreckliche, traurige, behördliche und verrückte, von denen er uns, mit etwas Pitbull-Humor, hier berichten möchte, also quasi: Tierschutz hinter den Kulissen!

Außerdem ist hier Platz für Aktuelles, Notfälle, anstehende Baumaßnahmen, Transporte, Happy Ends und vieles mehr.

Seid Eltern für eure Hunde

Für den ersten Blogeintrag habe ich mir eine besondere Frage überlegt: Was ist mein Mensch für mich?

Für diejenigen, die noch nicht gelesen haben, wer ich bin: ich bin kein Mensch, dann wäre die Frage ja auch ein wenig komisch, sondern ein Hund. Nämlich der Franz, der wichtigste und beste Hund vom KTH. Das find ich jedenfalls. Ich habe die besondere Aufgabe hier zu berichten – vor allem die ernsten Themen sollen sich mit meinem Pitbull-Humor etwas besser anhören, wurde mir gesagt. Außerdem bin ich ja auch schon eine ganze Weile auf dem Hof, als Hund der Chefin, und bekomme alles aus erster Hand mit. Ihr könnt mir glauben, die Chefin würde sich gar nicht trauen, gewisse Themen hier anzusprechen. Ich aber schon!

Zurück zu meiner Frage, was ist mein Mensch für mich? Frauchen? Frauli? Mama? Also hier im Blog nenn ich meinen Menschen die „Chefin“, aber auch nur weil sie mitliest. Eigentlich finde ich Mama ganz schön. Es gibt nämlich eine aktuelle Studie, die besagt, dass Hunde für ihre Menschen tatsächlich einen ähnlichen Stellenwert wie eigene Kinder haben, die gleichen Hormone werden aktiviert, wenn ein Hundewelpe oder auch ein erwachsener Hund bei euch Menschen einzieht, ihr sorgt euch um uns genauso wie um die eigenen Kinder und so weiter.
Es ist also bewiesen, die Sache mit dem Führer ist definitiv Geschichte! Sozusagen kalter Kaffee. Natürlich sollt ihr uns Führung geben, wie auch den zweibeinigen Kids, aber sind Eltern deswegen Führer ihrer Kinder?

Ihr könnt mir glauben, wir Hunde mögen die, die sich als Führer oder Boss aufspielen, überhaupt nicht, egal ob zwei- oder vierbeinig. Und ernst nehmen können wir die Menschen, die uns „unterwerfen“, nie und nimmer, im Ernst! Das ganze Führerding hat doch mit der Hundesprache auch gar nichts zu tun. Aber das ist ein Thema, da reicht ein Blogeintrag nicht aus, dazu wird es noch viele weitere geben. Ich bin sicher, ihr werdet mich und meine Artgenossen schon bald mit ganz anderen Augen sehen!

Für den Moment mein Tipp: seid einfach Eltern für eure Hunde!

Bis ganz bald, euer Franz

PS: falls die Positivler sich jetzt freuen, euch kann Hund auch nicht ernst nehmen, aber das ist ein ganz anderer Blogeintrag.

Mein Körper gehört mir

Ehrlicherweise betrifft mich das Thema diesmal gar nicht persönlich, dazu bin ich zu groß und schwer. Und es geht hier auch nicht um Sachen wie Kastration und tierärztliche Behandlungen, die sich Hund gefallen lassen muss. Dazu hätte ich allerdings eine ganze Menge zu sagen. Ne, um die Kleinen gehts! Nicht um unsere oder eure Welpen, sondern um die Zwerghunde, die ganz kleinen

Seit die Chefin so einen Zwerg hat, ist ihr aufgefallen, wie oft sie mit ihm macht, was sie will. Da wird der Florian hochgenommen, um schnell das Tor aufmachen zu können, die Ponys rauszulassen, oder auch nur weil sie meint, dass er unbedingt gerade einen Knutscher braucht. Ständig!

Zwerg Florian mag das gar nicht! Ich übe schon immer mit ihm: „Mein Körper gehört mir!“ „Mein Körper gehört mir!“ Aber das hört die Chefin ja nicht.

Naja doch, zumindest hat sie ja gesagt, ich solle hier davon berichten. Ihr ist das auch im Training mit den Kleinen aufgefallen, wenn die nicht so wollen wie Mensch will, dann wird gehoben, gerissen, getragen, in Tasche oder Pullis gestopft usw. Pff, das sollen die Menschen mal mit uns Großen versuchen! Ist euch denn nie aufgefallen, dass eure kleinen Hunde das nicht gut finden?

Viele Zwerghunde zeigen Meide- oder sogar Angstverhalten, gerade Händen gegenüber. Und das liegt keinesfalls immer an Gewalterfahrungen. Nein, ihr seid auch verantwortlich dafür, verflixt nochmal.

Schaut euch doch mal euren kleinen Hund an, wenn ihr ihn hochnehmt, duckt er sich weg? Weicht er aus? Zieht er die Rute ein? Ja genau, damit sagt er, dass er das nicht will. Oft wird so ein Zwerg auch einfach hochgerissen, mitten aus dem Schnuppern, manchmal sogar am Geschirr, stellt euch das mal vor, wie ihr euch erschrecken würdet! Und hättet ihr dann nicht auch irgendwann die Sorge, ständig von den Füßen gerissen zu werden? Da werd ich echt ganz knurrig… Vielleicht könnten die Zwerge mich ja als Bodyguard anheuern.

Aber Mensch, ihr müsst doch auf eure kleinen Hunde hören, ohne dass ich aufpasse oder diese laut werden. Apropos: knurren, bellen, schnappen dürfen die ja gar nicht! Dann gibt es richtig Ärger mit Frauchen! Aber was soll Hund denn noch machen, wenn ihr auf unsere Körpersprache nicht acht gebt?

Die Chefin gibt übrigens prima Nachhilfe im Sprachenlernen, also in der Hundesprache natürlich, ihr könnt euch gerne mal erkundigen. Und sie hat auch viele Übungen, wie die Zwerge lernen, dass Hochheben nicht schlimm und manchmal sogar ganz schön ist.

Einen hundestarken Tipp hab ich aber für euch auch noch: sprecht euren Hund an, bevor er hochgehoben werden soll, macht euch kleiner und seid etwas vorsichtiger. Und überlegt zweimal, ob der Kleine unbedingt jetzt auf den Arm muss – er hat meist vier gesunde Beine und ist eine eigenständige kleine Persönlichkeit!

Bis dahin, euer Blogger-Hund Franz

Der rassereine Multimix oder was ist eigentlich drin in dem Rumänen?

Was man nicht sieht, ist auch nicht da! Das gilt vielleicht für andere Dinge, aber ganz sicher nicht für uns Hunde! Die Chefin bringt das ganz schön auf die Palme, wenn ihre Tierschutzkollegen Hunderassenkombinationen kombinieren allein anhand optischer Merkmale. Schnell ist der rumänische weiß-braune Herdenschutzhund ein Labrador, Malinois und Weißer Schäferhund Mix. Der ungarische Streetdog ein Patterdale Terrier, um bloß den breiten Kopf zu erklären und der kleine Struwwelpeter aus Spanien ein Puli (!) Podenco Mix. Immer treu nach dem Motto: was Mensch nicht sieht, ist auch nicht drin….

Ihr Hunde-Interessenten lasst euch wirklich alles erzählen. Wo doch drei Absätze unter den schönsten Rassebeschreibungen ganz deutlich steht: … wurde auf der Straße gefunden …

Aber warum machen Tierschützer so ein Rassedichten (natürlich nicht alle)? Leider ganz simpel, weil ihr Menschen nicht die Katze im Sack adoptieren wollt. Wenn schon ein Tierschutzhund, dann bitte mit Info über Rasse und gesundheitlicher Disposition!

Und ihr könnt euch gar nicht vorstellen, wie das zieht: ein paar nette Rassen überlegt und schwups hagelt es Anfragen, der schwarze Große ist als Labbi Mix im Nu ein perfekter Familienhund, Charakter egal. Labbi reicht.

Müssen Menschen immer alles wissen? Ist ein Hund unklarer Rasse(n) mit nettem Charakter nicht allemal besser als die wahre Katze im Sack? Und ist wirklich EIN Labbi wie jeder andere?

Keiner hinterfragt die Rassenquer… äh .. ausdenker-Tierschützer, wie die auf den Mix kommen, wo er doch gefunden wurde? Wäre nicht „er will gefallen“, „mag schwimmen“, „apportiert gerne“ viel aussagekräftiger? „WIRKT wie ein Labbi!“, finden die Adoptions-Interessierten übrigens genauso gut, das könnt ihr mir glauben!

Aber im Ernst, die Chefin macht so was ganz fuchsteufelswild, denn was hat es für Folgen, wenn der junge Kuvasz als Goldie Mix an die Hundeneulinge vermittelt wird? Gerade in Ungarn und Rumänien habe ich viele Herdenschutz- und Hirtenhund-Kollegen, und die bringen eben genauso ihre Genetik mit wie ich. Da dürfen die Tierschützer sich nicht über Retouren wundern.

Naja, eine Sache muss ich zum Schutz der Schützer aber noch erwähnen: sie (die meisten) werden tatsächlich sogar zum Rasseraten gezwungen, im Rahmen der Transportanmeldung bei der Veterinärbehörde. Ja wirklich, so steht’s in der Tierschutz-Transportverordnung und in den Auflagen der Paragraph 11-Erlaubnis: „… Transporte müssen mit RASSE, Chipnummer, Alter (da geht das fleißige Raten weiter), Impfstatus usw. bei der zuständigen Behörde angemeldet werden”.

Echt verrückt. Übrigens, all das bloß wegen mir! Naja, so wichtig bin ich dann doch nicht, aber es darf eben keiner meiner Kampfhund-Kollegen ins gelobte deutsche Land.

Daher, liebe Tierschützer, immer schön beim Rasseraten bleiben! Oder doch lieber bei der Wahrheit?

Bis ganz bald, euer absolut rassereiner Kampfhund Franz

PS: Obacht, falsches Rasseraten kann für Polizeieinsätze sorgen! Da kann unsere Lotta ein Lied von singen, oder eher einen Blogeintrag verfassen? Wie ein kleines Bullterrier Mädchen die Polizei verwirrte und sogar eine Hausdurchsuchung erwirkte, erfahrt ihr also dann demnächst von mir!

Bin ich ein Pitbull?

Bevor es an meinen Blog geht, muss ich euch ja noch was erzählen, heute ist nämlich ein besonderer Tag… jaaa, Nikolaus! Und am Nikolaus vor 6 Jahren bin ich hier abgegeben worden, da war ich 7 Wochen alt, klitzeklein, und laut Chefin total niedlich. Ich war nicht für den Verkauf geeignet, hat mein erster Besitzer zur Chefin gesagt, denn meine Rute war genau in der Mitte gebrochen und ragte in die Luft… . der ist über, so werd ich den nicht los…!“ sagte er und ließ mich hier. Und ihr könnt euch gar nicht vorstellen, wie froh ich bin, ausgerechnet hier gelandet zu sein! Hätte es fast richtig schlecht getroffen, bei den Männern, die mich eigentlich bestellt haben… Die Chefin nennt Männer wie meinen ersten Besitzer Vermehrer, und für solche Leute wäre das heutige Thema auch ganz interessant…

Bin ich ein Pitbull?

Hier ist ja schon von meinem Pitbull-Humor die Rede gewesen. Ich weiß nicht, was die Chefin damit meint, jedenfalls sagt sie aber, ich müsse das mal aufklären, die Sache mit den Begriffen und so. Überhaupt ist das Thema Kampfhund ja leider so brandaktuell wie eh und je. Ihr Menschen braucht da wirklich etwas Nachhilfe. Und wer könnte bei diesem Thema besser geeignet sein als ich? Naja, ehrlicherweise weiß ich das meiste auch nur von der Chefin. Die weiß echt Bescheid, wo sie doch schon seit Jahrzehnten ihr Leben mit Pitbull, Staff und Co teilt und auch schon ewig an einem Buch über uns schreibt. Sozusagen die ganze Wahrheit über den Kampfhund.

Ich, beziehungsweise wir, kommen da ehrlicherweise nicht ganz so gut bei weg… Aber das steht alles auf einem ganz anderen Blatt. Hier im Blog soll es vor allem erstmal um die Begriffe gehen, denn mich Pitbull zu nennen, ist eigentlich gar nicht richtig.

Auch wenn ihr es nicht glauben könnt, es ist tatsächlich viel wahrscheinlicher, in Deutschland einem Wolf zu begegnen als einem waschechten Pitbull! Unglaublich, oder? Aber was bin ich denn dann nun?

Die richtige Bezeichnung für mich ist American Staffordshire Terrier, viele sagen AmStaff, Staffi(e), oder auch Stafford. Stafford sagen übrigens fast immer die, die sich etwas beweisen wollen. Und eigentlich ist der Begriff genauso falsch wie Pitbull!

Pitbull ist ein Überbegriff für Kampfhunde, Pit ist die Kampfarena. Und von den Bull and Terriern stammen wir ab. Da muss man dann noch die unterschiedlichen Länder berücksichtigen, der American Pitbull Terrier ist die amerikanische Variante. Und den gibt es bei uns kaum.

Der Staffordshire Bullterrier ist die englische. Übrigens nicht zu verwechseln mit dem Bullterrier, der Bananennase. Der American Staffordshire Terrier ist, wie der Name in diesem Fall verrät, ebenfalls in Amerika entstanden, und das nur, weil sich die Menschen (mal wieder) gestritten haben: einige wollten wohl schöne Hunde und andere gefährliche, und so haben sich zwei Lager gebildet. Also, so ganz genau beschreibt die Chefin das in ihrem Buch. Jedenfalls sind wir, der American Staffordshire Terrier, der American Pitbull Terrier, der Staffordshire Bullterrier und auch die Bullterrier, alle Kampfhunde, halt nur unterschiedliche Rassen. Da fehlen natürlich jetzt noch die ganzen Bulldoggen, aber die brauchen wir hier nicht.

Braucht ihr Menschen im 21. Jahrhundert überhaupt noch Hunde wie mich? Dieser Frage geht die Chefin in ihrem Buch nach, und ihr könnt mir glauben, das macht mich echt ganz schön nervös. Aber sie sagt, ich muss mir keine Sorgen machen, alle Kampfhunde, die schon da sind, haben natürlich ihre Daseinsberechtigung. Vor allem der allerbeste Franz, sagt sie!

Die Chefin hat übrigens kein Problem, mich Kampfhund zu nennen. Mich störts auch nicht. Meistens sagt sie eh ganz andere Wörter, je nachdem wie ich mich benehme. Und es stimmt ja auch – ich bin ein Kampfhund. Genau dazu bin ich nämlich von euch Menschen selektiert worden. Der Hütehund zum Hüten, der Treibhund zum Treiben und der Kampfhund, genau, zum Kämpfen! Und viele hundert Jahre später sollen wir das nicht mehr tun und nur noch Schmuser sein. Das gleiche gilt übrigens auch für die meisten Hüte- und Treibhunde … wir sind quasi fast alle arbeitslos! Aber ändern sich deshalb gleich die Gene? Nein, ganz bestimmt nicht. Und darum solltet ihr Menschen euch doch einmal ernsthaft überlegen, warum ihr im 21. Jahrhundert noch Kampfhunde braucht?

Oder anders gefragt: was für Hunde brauchen die Menschen von heute?

Meine Chefin weiß jedenfalls, was die Kampfhunde von heute unbedingt brauchen, nämlich ein ganz besonderes Training, wenn nun mal eine genetische Veränderung nicht so einfach machbar ist. Und da redet sie ganz sicher nicht von einer besonders harten Hand. Eher von einer Art Nachhilfe im Streitenlernen. Ich hab da auch ein wenig Nachhilfe gebraucht, muss ich ja zugeben. Aber das ist schon ewig her… jedenfalls würde die Chefin sich freuen, wenn die Dinge zukünftig beim Namen genannt und die Genetik nicht verdrängt wird. Es ist nämlich nicht nur das andere Ende der Leine!

Wer sich für die besondere Nachhilfe interessiert, darf sich natürlich gerne melden.

Bis bald, euer Kampfhund Franz, der eben ist, was er ist

PS: jaaa, schreckliches Foto! Hab ich auch gesagt! Die Chefin meint aber, dass das Thema so verdeutlicht wird… ein Hund soll nicht wie ein Hai aussehen, sagt sie! Ich glaube, für die heutige Gesellschaft wäre ein „Ohne-Zahn“ besser geeignet. Aber ich will bloß niemanden auf Ideen bringen…

Übrigens röchel ich fast genauso wie unsere Plattnase Mikkel, dank eurem „Schönheitsideal“.

Hündisch ekelhaft Oder Die orale Exploration

Als Tierschützer-Begleithund und Co-Trainer hab ich natürlich schon so einiges gesehen und gehört, davon darf ich hier im Blog ja auch ein bisschen ausplaudern. Damit andere es besser machen können. Oder auch mal nur zum Schmunzeln. Jedenfalls schrillten letzte Woche mal wieder meine Ohren mit den, unter uns Hunden, meist bekannten und gefürchtetsten Wörtern:

„Pfui!! Aus!! Lass das!! lihhh!!!!“

Die vierbeinigen Kollegen, die von ihren Menschen ständig solche Wörter hören (oder als Welpen gehört haben), tun mir so leid. Dann habt ihr wohl nie die alte Socke kosten können? Und den Stein am Gartenteich? Das knarzige Lederhalsband? Manchen Jungs und Mädchen wird sogar verboten, Gras zu knabbern- obwohl das so wichtig für uns ist!

Wieder mal beweist Mensch, dass es nur um die menschlichen Bedürfnisse geht. Die hündischen werden vergessen oder sogar mit Absicht ignoriert. Ist ja auch teilweise echt eklig, was Hund so alles mag…

Doch wer die orale Phase seines Welpen unterdrückt, bekommt nicht nur einen Hund, der wirklich ganze Socken frisst, schlicht weil er nie lernen durfte, was essbar und was nicht essbar ist – auch die Sozialisierung leidet enorm darunter.

Die Chefin hat ja von so vielen Hunden lernen dürfen und schon mehrfach beobachten können, dass ein isoliert aufgewachsener Hund (zum Beispiel aus dem rumänischen Shelter) die Isolation besser verarbeiten kann, wenn die orale Phase zumindest teilweise ausgelebt werden konnte (beispielsweise durch unterschiedlichste Materialien im Zwinger). Eigentlich ist das ja auch ganz logisch, denn auch wir Hunde entdecken, erforschen und lernen eben mit dem Maul. Und deshalb ist es so wichtig, uns die Umwelt erkunden zu lassen durch (aus)probieren.

Dass viele Hundeeltern genau das ihren Hunden aber immer noch verbieten, wurde mir letzte Woche wieder vor Augen und Ohren geführt: wie eine Krähe folgte Frauchen ihrem Welpen auf dem Hof, um ihm sofort all das wegzunehmen, was er hier alles (ekliges) findet. Untermauert natürlich mit der schrillsten aller Stimmen: Pffuuui! Aauuus! lihhh! Hiieerr!

„Was soll das?“, fragte natürlich die Chefin. „Ja ist doch logisch“, krähte die Krahe äh das Frauchen. „Er soll schließlich schon früh lernen, dass man (Hund) nicht überall reinbeißt! Und eklig ist es auch!“

Ach, der kleine Knirps tat mir so leid! Wenn ihr Menschen nur wüsstet, wie sehr ihr uns damit schadet. Und wie seltsam wir euer Verhalten finden… normalerweise, also wenn die Hundeeltern Hunde wären, würden Mama oder Papa diese spannenden und ekligen Sachen dem Nachwuchs sogar zeigen… sie gemeinsam erforschen und entdecken.

Nur zu gerne hätte ich meine guten Manieren vergessen und den Kleinen mal zu den Pferdeäppeln gelockt… nicht nur zum Probieren, sondern auch zum Wälzen. Wegen diesem krähenhaften Frauchen.

Aber im Ernst, wie und was soll dieser Welpe lernen? Denn nur, in dem wir Sachen (aus)probieren, lernen wir die Welt kennen und erfahren, was nicht essbar ist (die Stoffsocke freut sich zwar über neue Löcher, ist aber wirklich kein Futter).

Bei euch Menschen hält sich ein Mythos aber scheinbar sehr hartnäckig: Wenn Hänschen an allem knabbert, tut Hans das später auch noch! Denkt ihr Menschen wirklich, dass ein Hund nie erwachsen wird? Immer das gleiche Verhalten zeigt? Später auch noch am Daumen lutscht? Ach ne, das machen ja nur menschliche Kinder.

Wäre nicht: „Wer jung viel probiert, hat für später alles gelernt!“, viel besser passend, wenn man die Entwicklungsphasen betrachtet? Ist das bei euch Menschen nicht auch so? Geht eure orale Phase nicht genauso vorbei?

Ich jedenfalls kenne keinen großen Menschen, der sich Sand in den Mund steckt… (höchstens diese heißen Stängel).

Natürlich, es gibt auch erwachsene Hunde, die an allem herum nagen, aber da geht es dann meistens um Zerstörung, um Frust.  Vielleicht weil genau dieser Hund die orale Phase nicht  ausleben durfte, seine Menschen ihm alle interessanten Dinge weggenommen haben oder er an der Leine weitergezogen wurde.

So werden wir Hunde übrigens zu absoluten Profis – nämlich in Verteidigung der Ressourcen! Also, lasst euren Hund Hund sein und ihn sich ausprobieren! Zeigt ihm spannende Dinge. Macht das gemeinsam! Die orale Phase ist nur eine Phase, vorausgesetzt du lässt sie zu!

Und noch ein Hinweis: wegen solch einem Gekreische lernen wir Hunde schon früh, unsere Ohren auf Durchzug zu stellen… und außerdem, möglichst schnell alles runterzuschlingen, bevor die Krähe kommt. Denkt mal darüber nach!

Bis bald euer Blogger-Hund Franz, der sich zum Glück ausprobieren durfte

PS: zu dem Thema allzu passend: Wusstet ihr, dass Kauen zu unseren Grundbedürfnissen gehört und uns ganz ausgeglichen werden lässt? Probiert es ruhig mal aus, natürlich mit dem richtigen Kaumaterial.

Kling, Glöckchen, Klingelingeling, Kling, Glöckchen Kling

Das klingende Hundehalsband oder Wenn Hunde wie Weihnachten klingen

Von einem Hundehalsband auf Weihnachten zu kommen, ist vielleicht etwas hinkend. Aber die Chefin hat gesagt, dass ein Weihnachtsthema doch auch mal ganz passend wäre… für uns Hunde ist Weihnachten nun allerdings gar nicht wichtig. Geschenke bekommen wir von euch doch eh stets und ständig! Daher wüsste ich nicht, was ich zum Thema Weihnachten zu sagen hätte.

Gedanken habe ich mir aber mal zum Thema Verpflichtungen gemacht, in dieser Zeit voller Weihnachtsverpflichtungen – wir Hunde haben es diesbezüglich ja viel leichter, wir müssen uns um so viele Sachen keine Gedanken machen! Und so hab ich mir die Frage gestellt, ob ein Hund in eurer Menschenwelt überhaupt auch nur eine einzige Verpflichtung hat? Oder ob wir so ganz einfach herrlich verpflichtungsfrei sind… Aber nein, es gibt tatsächlich eine Verpflichtung, und die hat natürlich etwas mit – Steuern – zu tun!

Wir, beziehungsweise ihr Menschen, seid verpflichtet, für Hunde Steuern zu zahlen, und dass das auch wirklich ganz brav geschieht, müssen wir Hunde öffentlich zur Schau stellen: natürlich in Form der Hundesteuermarke! „Aber das ist doch keine Pflicht!“, sagst du jetzt? Doch! Wir Hunde werden tatsächlich verpflichtet, die Steuermarke zu tragen! Ich finds auch fies.

Aber so steht’s geschrieben: Die personalisierte Hundesteuermarke muss der Hund immer bei sich tragen – entweder an seinem Halsband oder an seinem Geschirr. Ist das nicht der Fall, begeht der Halter eine Ordnungswidrigkeit. Ihm droht ein Bußgeld von bis zu 10.000 Euro. In der Regel sind aber Geldstrafen in Höhe von 10 bis 50 Euro fällig. (Anmerkung: die unterschiedlichen Städte und Gemeinden können individuell entscheiden, ob die Steuermarke am Hund befestigt sein muss)

Und wisst ihr was, die Menschen machen das natürlich auch ganz brav, ja nicht alle. Aber viele. Zu der verpflichtenden Hundesteuermarke kommt dann noch die mit unserem Namen sowie der Telefonnummer von Mama oder Papa dazu, die Tasso-Such-Plakette, damit wir im Verschwindefall schnell wieder nach Hause finden, vielleicht noch die Tollwut Plakette? Der Hundeausweis? Der herzgeformte Hab-dich-lieb-Anhänger. Hund muss echt ganz schön viel herumtragen… Und das Geklingel der Verpflichtungsmarke und den vielen anderen lässt mich eben an Weihnachten denken: Kling, Glöckchen, Klingelingeling, Kling, Glöckchen Kling…

Stellt euch mal vor, so ein Geklingel ist ständig in euren Ohren! Und bedenkt, wir können mindestens 5 Mal besser hören als ihr… also auch das leiseste Klingeln, dazu direkt hinter den Ohren, bleibt uns nicht verborgen. Das Geklingel verfolgt uns dann den ganzen Tag, tragen wir ja am Hals mit rum, und vielleicht sogar die Nacht, wenn Papa oder Mama (mal wieder) vergessen hat, das Halsband abzumachen. An Schlaf ist da nicht zu denken!

Nun, jetzt will ich natürlich keinen meiner Artgenossen zum Ungehorsam anstiften, vielleicht liest hier aber ja der ein oder andere Hundemensch, der zu Hause viel Halsband-Geklingel hat, mit, und ändert das zukünftig. Etwas mehr Ruhe für die Hundeohren – das wäre doch ein guter Vorsatz für 2024! Wie Hund trotzdem seine Verpflichtung einhält, erfahrt ihr im Internet, beispielsweise in Form von kleinen Taschen, so dass die Marken nicht mehr gegeneinander klingen.

Besonders für meine Kollegen aus dem Auslandstierschutz sind die gutgemeinten und grundsätzlich ja auch nützlichen Marken eine große Herausforderung. Die Jungs und Mädels kennen ja meist weder Geschirr, noch Leine oder Halsband. Diese (verflixte) Mehrfach-Sicherung ist sowieso schon ein ganz ganz heißes Eisen, zum Glück darf Hund sich ja mehr erlauben, daher werde ich dieses Thema ganz sicher hier nochmal aufgreifen…

Nun kommen zum Halsband, den mindestens zwei Leinen und dem Sicherheitsgeschirr, natürlich gutgemeint noch die Marken hinzu. Der neue Auslandshund ist also sicht- und hörbar perfekt ausgestattet… von 0 auf 100, sozusagen.

Sowas nennt sich übrigens Flooding, Reizüberflutung, und das bleibt für diejenigen von uns, die sehr sensibel sind, nicht ohne Folgen. So manch besonders verschreckter Kollege hat schon vor dem Geklingel Reißaus nehmen wollen und erst viel zu spät bemerkt, dass die ganze Geschirrpracht und das Geklingel ja mitflieht… Ihr Menschen erklärt dann, was der arme Kerl im Ausland doch alles Schlimmes erlebt hat, und fühlt euch gleich doppelt besser. Dabei wundert sich Herr Rumäne vielleicht einfach nur über die deutsche Gründlichkeit beziehungsweise ist ihm diese eben völlig fremd. Und zu viel!

Und die Moral von der Geschicht? Wie bei allen Dingen, was uns Hunde betrifft, gilt auch hier: niemals gibt es von uns zwei, wir sind alle unterschiedlich, und brauchen dementsprechend eine angepasste und individuelle Behandlung sowie Ausstattung.

Bis ganz bald, euer Franz, der ganz lautlos spazieren geht

Wirklich hundemüde?
oder Der Langschläfer-Hund ist des Menschen bester Freund!

Wenn Menschen bestimmen, wie viel Schlaf Hunde brauchen …

Heutzutage gibt es für alles ja Apps und so ein Zeugs, und auch ich habe ein Gerät, das meine Schritte zählt, die Fitness überprüft (kein Kommentar) und meinen Schlaf misst. Ständig zeigt vor allem diese Funktion Mangel an: ‚Franz hat zu wenig Schlaf!‘, steht da in roten Lettern geschrieben. Als Tierschützer-Begleithund habe ich natürlich sehr viel zu tun, mein Schlaf ist daher wirklich ziemlich ungenügend.

Deshalb freue ich mich auch immer ein wenig auf Weihnachten, das feiern Hunde natürlich eigentlich nicht, aber Weihnachten sind die einzigen Feiertage ohne Kunden, die zu nachtschlafenden Zeiten kommen, es gibt (fast) keine weckenden Anrufe, keine Interessenten, keine Termine, und daher auch keine Chefin, die mich morgens aus dem Bett zieht…

Weihnachten bedeutet für die Hunde hier also Erholung und Ausschlafen. Natürlich müssen auch an Weihnachten alle Tiere versorgt werden, aber die freuen sich ebenfalls, wenn sie mal etwas später raus „müssen“. Es stimmt also, dass Hunde (die meisten) viel und gerne schlafen und auch gerne einmal ausschlafen. Nun hat sich aber in der letzten Zeit so eine verrückte Ansicht herumgesprochen, die auch auf Facebook oft geteilt wird, und zwar erzählen Menschen, dass sie genau wissen, wie viel Schlaf Hunde im Allgemeinen brauchen. Mich macht dabei vor allem die Zeitangabe knurrig, denn ihr redet da von etwa 18-21 Stunden pro Tag, die Hunde schlafen würden.

Da musste ich dann doch einmal die Chefin fragen, schließlich haben wir Hunde ein ganz anderes Zeitgefühl: „Ein Menschentag hat doch nur 24 Stunden oder?“ „Leider ja“, seufzte die Chefin.

Wenn also Menschen sagen, dass Hunde durchschnittlich 21 Stunden schlafen müssen und der Tag, wie ihr ihn rechnet, 24 Stunden hat, dann bleiben nur 3 Stunden des Tages über?! Warum erzählen Menschen so etwas?“ hab ich etwas knurrig überlegt. Warum werden wir Hunde zu einer Art Faultier degradiert? Ist es nur die menschliche Bequemlichkeit? Fürsorglichkeit? Oder einfach Unwissenheit?

Die Chefin hat mich dann erstmal beruhigt und mir erklärt, wie die Menschen zu der Annahme gekommen sind, Hunde seien hundemüde Vielschläfer: „im Bemühen, immer mehr und mehr über andere Lebewesen zu wissen und zu erfahren, haben wir euch Hunde ganz viel beobachtet. Aber nicht die privilegierten Hunde wie dich (haah?), sondern Hunde, die noch in ihrer „natürlichen“ Umgebung leben, nämlich verwilderte Straßenhunde und selbstverständlich auch deinen Urvater, den Wolf.

Bei den Wildhunden (verwilderten Straßenhunden) und auch den Wölfen konnten wir Menschen beobachten, dass sie unheimlich viel schlafen und viel Zeit mit Dösen verbringen; je nach Alter und Wetterlage sogar bis zu 22 Stunden am Tag. Den Rest des Tages, etwa 2-3 Stunden, verbringt ein durchschnittlicher Straßenhund mit der nötigen Nahrungssuche und dem Markieren und Kontrollieren des Reviers. Im Gegensatz zum Wolf wurden die meisten Straßenhunde eher bei der Futtersuche beobachtet. Der Wolf geht natürlich noch auf die Jagd, aber das auch nicht unbedingt täglich. Hat er große Jagdbeute gemacht, frisst er sich satt und verschläft/verdaut dann die nächsten Tage. Von deinem Urvater hast du, haben alle Hunde, übrigens noch den sehr geräumigen Magen, eine Art Nahrungsspeicher, geerbt. Diese Beobachtungen haben wir Menschen dann nun einfach auf alle Hunde übertragen, auch auf „Heim“-Hunde wie dich. Dabei gibt es natürlich gravierende Unterschiede:

der Wolf braucht sehr viel Energie für die Jagd und ist bemüht, seine Reserven möglichst nur für diese und das Überleben in der Wildbahn zu nutzen. Er schläft daher viel.

Genauso verhält sich auch der verwilderte Straßenhund, er muss viel Zeit mit Futtersuche aufwenden, und versucht seine Energiereserven, seine Kräfte zu schonen. Wenn wir nun die unterschiedlichen Leben des privilegierten Heimhundes mit dem des verwilderten Straßenhundes und des Wolfes vergleichen, wird eigentlich klar, dass ihr Heimhunde keine Reserven für das harte Leben in der freien Wildbahn, auf der Straße oder für die Jagd und Futtersuche mehr aufsparen müsst…“

Ja stimmt, wir Heimhunde bekommen alles von euch serviert (wir reden natürlich von den Hunden mit guten Menschen), manche von uns bekommen sogar dreimal täglich einen vollen Napf vor die Pfoten gestellt und müssen dafür nur sitzen! Aber dann müsste doch logischerweise auch das Schlafbedürfnis angepasst werden, oder findet ihr Menschen es vielleicht doch gar nicht so unpraktisch, wenn wir den ganzen Tag verschlafen?

Dabei haben wir Hunde uns längst so gut an euch angepasst, dass wir einen ganz ähnlichen Rhythmus haben. Fast sind wir schon wieder eine neue Art, so ähnlich sind wir euch Menschen in den letzten Jahren geworden. „Vielleicht gibts ja bald den Canis lupus familiaris hominis domesticus…“, ärgert mich die Chefin, wenn ich mal wieder meine Nase nicht am Nassfutter schmutzig machen möchte.

Apropos domestiziert, ursprünglich und eigentlich noch heute, sind wir Hunde polyphasische Schläfer, das bedeutet, dass wir über den ganzen Tag verteilt mehrere Nickerchen halten, unseren Schlaf also auf mehrere Phasen aufteilen können. Am besten schlafen wir Heimhunde aber genau wie ihr Menschen in der Nacht. Da erholen wir uns am meisten vom anstrengenden Tag des Luxus-Hundelebens.

Ist euch schon mal aufgefallen, dass viele von uns, wenn wir über mehrere Stunden allein auf euch warten mussten, eher müde und nicht ausgeschlafen sind? Nur die wenigsten Hunde erholen sich richtig gut, wenn ihre Menschen nicht zu Hause sind: wir warten, passen auf, hören auf jedes Geräusch, kommt ihr zurück? Was passiert da draußen? Geht Nachbarrüde Lumpi schon Gassi? Wenn dies nun auch nachts der Fall ist, weil ihr Menschen uns nachts ganz alleine schlafen lasst oder uns beispielsweise (unbewusst) die Aufgabe des Wachens übergebt, dann kann es natürlich passieren, dass euer Hund irgendwann völlig übermüdet ist. Oder ihr habt, vielleicht ohne es zu wissen, einen kleinen Kontrollierer, der ständig ein oder sogar beide Augen auf Frauchen/Herrchen richtet und meint alles managen zu müssen.

Diese Hunde kommen so gut wie gar nicht zum Dösen am Tag und sind oft überdreht, vor lauter Schlafmangel. Nun wird über diese müden Hunde das Gerücht gestreut, das mit den 20 Stunden Schlaf … und der Mensch denkt, kein Wunder, dass mein Hund müde ist… und der ohnehin schon unterbeschäftigte oder fehlbeschäftigte Hund wird krampfhaft zu mehr Ruhe gezwungen.

Unterbeschäftigung und Fehlbeschäftigung sind nämlich viel eher unsere Probleme als zu wenig Schlaf: für uns Heimhunde fällt die Hauptbeschäftigung ja ganz und gar weg, wir müssen/dürfen nicht mehr jagen, unsere Reviere verteidigen, und uns auch nicht um Nachwuchs oder um ein Rudel kümmern. Auch unsere rassenabhängige Berufe fallen zum Großteil weg. Trotzdem kann ich das Leben bei Menschen auch als anstrengend bezeichnen, ihr seid oft so gestresst und beschäftigt, es muss alles perfekt sein, von uns wird viel abverlangt, besonders in der Stadt, die vielen fremden Artgenossen, denen Hund nicht aus dem Weg gehen kann, manche Hunde von uns haben gleich mehrere „Hobbys“, gehen zum Agility, Dogdance oder Frisbee, andere sind richtige Menschenretter.

Man kann also sagen, wir Heimhunde haben zwar (fast) keine ursprünglichen Aufgaben mehr, dafür aber neue. Eben jene Aufgaben, die bei der Haushundwerdung hinzukamen, die wir aber gerne in Kauf nehmen, da wir euch Menschen einfach so … ja, ich gebe es zu … so lieben.

Grundsätzlich schlafen die meisten Hunde trotz (oder wegen?) unserer Sonderstellung (wir sind privilegiert), also eher zu viel als zu wenig. Nicht weil sie von euch zum Schlafen gezwungen werden, sondern weil sie es müssen. Die meisten Hunde können euch eben nicht mit zur Arbeit begleiten und müssen diese durchschnittlich 8 Stunden mit Warten und Dösen oder Schlafen verbringen. Zusätzlich zu den etwa 8 Stunden Nachtschlaf sind das also schon 16 Stunden, die viele Hunde schlafen oder nichts tun.

Wenn ich als Co-Trainer mal so mit unseren Hundeklienten spreche, erzählen die allermeisten mir, dass sie es langweilig finden: „Der Mensch geht seinen Dingen nach und wir müssen allein zurückbleiben!“ wird sich oft entrüstet. Nach der Arbeit haben die meisten Menschen dann auch nicht mehr so viel Lust, sich viel mit ihrem Hund zu beschäftigen. Da gehts dann vielleicht schnell ne Runde um den Block… Und danach wieder dösen. Abends nur noch kurz Pippi machen. Dann die ganze Nacht schlafen. Und das Ganze geht von vorne los..

Also in solchen Momenten bin ich der Chefin richtig dankbar, dass ich so ein anderes Leben führen darf… auch wenn es manchmal echt anstrengend ist, ich zu sein.

Aber wie viel Schlaf brauchen Hunde denn nun wirklich, fragst du jetzt?

Nun, ich weiß es nicht, ich kann ja nicht für jeden meiner Artgenossen sprechen.

Natürlich hat jeder Hund, wie ihr Menschen eben auch, ein unterschiedliches Schlafbedürfnis. Ja, es gibt den Frühaufsteher- und den Langschläferhund (na wer ist beliebter?), und ganz entscheidend ist dabei natürlich das Alter. Auch hier könnt ihr euch an euch orientieren: je jünger der Mensch ist, desto mehr Schlaf braucht er. Erwachsene Menschen schlafen nicht ganz so viel (vor allem die mit Nachwuchs), bei den alten Menschen ist das Schlafbedürfnis dann wieder höher. Ganz genau wie bei uns Hunden…

ich aber schon angedeutet habe, und jetzt kommt das eigentliche Geheimnis, haben wir Hunde eine (oder ganz viele) besondere Gabe(n): wir können uns stark arrangieren als Generalisten, und besonders gut können wir uns an unsere Menschen anpassen, je nachdem wie (gut) die Bindung ist. Das nennt sich auch Verhaltensanpassung (adaptives Verhalten) und dadurch haben wir dementsprechend ein ähnliches Schlafbedürfnis wie ihr, vorausgesetzt (!) wir können ohne Sorgen schlafen (das betrifft vor allem die von euch vermittelte Sicherheit, den Schlafplatz, die Entfernung zu unseren Menschen, die Qualität des Bettes!).

Laut Tierärztin habe ich, Franz, ein Schlafbedürfnis von etwa 11-12 Stunden täglich, dabei wird mein Alter, meine Größe, Gesundheit und meine Rasse berücksichtigt. Das hört sich aber doch schon mal etwas anders an als 20 Stunden, oder?

Manchmal war der Tag besonders anstrengend, dann würde ich gerne etwas länger schlafen. Und manchmal fühle ich mich richtig fit, dann könnte ich locker die halbe Nacht spazieren gehen! Geht es euch Menschen denn nicht ähnlich?

Und seht ihr euren zweibeinigen Kindern oder eurem Partner nicht auch an, wenn diese müde sind? Also, die Chefin sieht das leider sofort bei mir, sie sagt, ich bekomme dann ganz rote Augen, und die Lider hängen etwas runter… und dann muss ich eben mal Mittagsschlaf machen.

Und die Moral der heutigen Geschicht? Glaubt nicht gleich all das, was andere erzählen oder posten, sondern fragt als Erstes euren Hund! Er wird euch ganz sicher mitteilen, was er braucht – vorausgesetzt ihr hört ihm auch zu!

Und denkt immer daran: kein Hund ist wie der andere! Nachbars Lumpi braucht vielleicht mehr Schlaf oder weniger. Jeder von uns hat unterschiedliche Bedürfnisse, ein anderes Immunsystem, verwertet Schlaf und Stress anders, und ist ganz unterschiedlich vom Typ (Langschläfer). Manche Hunde sind eher dafür „gemacht“, viel zu arbeiten, andere wiederum nicht. Und lasst eine Verhaltensanpassung zu – euer Hund passt sich euch an, wenn ihr eine gute Bindung habt!

Vorausgesetzt, ihr lasst es eben zu!

Und vergesst nicht, wenn Hund den ganzen Tag herumliegt, kann er nachts natürlich nicht gut schlafen: schreibt doch mal auf, was euer Hund überhaupt so „zu tun“ hat, ist das wirklich ausreichend? Berücksichtigt dabei unbedingt das Alter, Welpen brauchen natürlich viel Schlaf, um die ganzen Eindrücke zu verarbeiten, sollten aber natürlich keinesfalls vor lauter „Schonen“ isoliert werden! Ich schaue übrigens nie auf die Uhr, wenn ich mit meinen Ziehwelpen den Hof erkunde, die sagen mir nämlich ganz genau, wann sie müde sind.

Bis bald, euer Franz, der nach getaner Arbeit oft zwar hundemüde aber glücklich ist

PS: das Wichtigste muss ich einfach zweimal sagen: den erholsamsten Schlaf haben wir an eurer Seite… und nicht allein im Flur…!

Aktuelle Themen rund um die Tiere

Donnerstag, 05. Oktober 2023

Giftköder-Vorsorge

Leider ein Thema, das uns Hundehalter immer mehr beschäftigt und für Angst und Schrecken sorgt: sogenannte Hundehasser, die absichtlich versuchen Hunde zu vergiften (und dabei den Tod von anderen Tieren oder Kindern in Kauf nehmen).

Dazu werden Giftköder in Parks, Gärten, und Hundewiesen ausgelegt; meist ist das Fleisch, bestückt mit Gift oder Rasierklingen/Nägeln. Wir hoffen, Ihnen und Ihrem Hund mit unserem Giftköder-Training helfen zu können: hier lernt Ihr Hund – ohne Strafe – Lebensmittel auf der Straße liegenzulassen.

Sie glauben, das klappt mit Ihrem immer hungrigen Labrador nicht? Bestimmt!

Donnerstag, 05. Oktober 2023

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